Der Eisenhammer zu Gröbenstädt

Gröbenstädt (früher Chreutsteten oder Chremstetten) gehörte im Jahre 1330 zum Kloster St. Emmeram in Regensburg. 1386 wurde Gröbenstädt als eisenverarbeiten-der Blechhammer erstmals erwähnt. Mit dem Hammerbrief von 1457 gab Pfalzgraf Otto Gröbenstädt die niedere Gerichts-barkeit. Nun konnte das Hammerpersonal für kleinere Vergehen bestraft werden. Das Hochgericht war in Treswitz. 1581 war Grö-benstädt ein eisenerzeugender Schien-hammer mit Hochöfen. Im 16. Jahrhundert hatte der Ort 9 Anwesen, davon 3 Höfe, 1 Lehen, 2 Gütel, 1 Hammer, 1 Mühle und
1 Hirtenhaus. Von 1603 bis 1608 wurden 23 Pfund Bergfuder (d. s. ca. 3.000 Tonnen) Eisenerze aus Amberg bezogen. Im 30-jährigen Krieg überstand der Hammer die Plünderungen der Mansfeldischen Truppen (1621). Unerhört grausam hausten auch die Schweden im Jahre 1633. Sie zerstörten den Hammer bis auf den Grund. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts war der Besitzer des Hammers, Bartholomäus von Göring, zugleich auch Pfleger des Amtes Treswitz. Bedingt durch den Niedergang der Eisenerzeugung wurde im Jahre 1851 der Hammer durch Karl von Sperl in ein Glasschleif- und Polierwerk umgewandelt. 1865 gründete er eine Eisen- und Maschinenfabrik. Hier wurden landwirtschaftliche Geräte wie Dresch-maschinen oder Schneidsägen hergestellt. 1870 waren 6 Arbeiter an 56 Blöcken der Glaspoliere tätig, um 40.000 Gläser aus Frankenreuth zu verarbeiten. Bis 1920 befanden sich am unteren Ende des Mühlweihers eine Mühle, eine Eisendreherei und eine Säge. 1939 wurde der Betrieb eingestellt. Die Gemeinde Gröbenstädt entstand 1821 aus den Orten Gröbenstädt, Strehberg und Hammermühle. 1830 kamen Gebhardsreuth, Gebhardsreuther Schleife, Grub und Hechtlmühle dazu.

       
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