Der Landsassengut Gebhardsreuth

Wie schon der Ortsname zum Aus-druck bringt, handelt es sich um einen der ­Rodungsorte, die im 12. Jahr-hundert entstanden sind. Der Name Gebhardsreuth weist auf Graf Gebhard von Sulzbach hin, in dessen Herr-schaftsbereich der Ort gelegen war. Die Einwohner gehörten zur Pfarrei Moosbach. 1419 wurden erstmals die Gebhardsreuther auf Gebhardsreuth genannt. Damit begann die Zeit der Landsassen (zinsfreie Edelleute). Bis zum 17. Jahrhundert stand Gebhards-reuth aber unter dem Einfluss der Landgrafen von Leuchtenberg und später der Waldauer, Wirsberger und des Klosters Kastl bei Amberg. 1628 wurde Wolf von Wildenstein der Besitzer des Ortes. Als Pfleger von Pleystein hielt er im 30-jährigen Krieg zu den gegnerischen Truppen des Grafen von Mansfeld. Später ging er sogar in schwedische Dienste und das Landsassengut mit dem herrschaftlichen Schloss in Gebhardsreuth wurde beschlagnahmt und zerstört. In der Folgezeit wechselten die Eigentümer. Mit der Übertragung in bürgerlichen Besitz verlor das Landsassengut 1808 seine niedere Gerichtsbarkeit. 1818 wurde der Ort zusammen mit der Gebhardsreutherschleife und der Hechtlmühle eine selbständige Gemeinde. 1830 erfolgte die Eingemeindung nach Gröbenstädt und 1971 in den Markt Moosbach.

Die Gebhardsreutherschleife (Mayrschleife)

1749 baute Leonhard Anton von Voith zu Gebhardsreuth seine Mühle und Säge in eine Glasschleife um. 1818 arbeiteten in der Schleife 30 Beschäftigte. Die Jahresproduktion erreichte einen Wert von 10.000 Gulden. Seit 1859 war die Familie Mayr im Besitz der Schleife (Mayrschleife). 1870 wurden an 144 Blöcken und 24 Wasserständern rund 100.000 Zollgläser aus der Karlsbacher Hütte in Böhmen verarbeitet. Mit fortschreitender Industrialisierung verloren die Glas-schleifen um die Jahrhundertwende immer mehr an Bedeutung und mussten schließlich den Betrieb einstellen.

       
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