Etzgersrieth - der geteilte Ort

Der Ort entstand in der Mitte des 12. Jahrhunderts als Rodungssiedlung.
"Azgenreuth", so der frühere Name, zählte zu den Besitzungen der Grafen von Ortenburg - Murach. Durch die im Jahre 1267 erfolgte Schenkung eines Hofes in Etzgersrieth und von zwei Höfen in "Zoha" (heute Uchamühle) an das Spital zu Böhmischbruck wurde der Grundstein für die spätere Zweiteilung des Dorfes gelegt, denn die Propstei Böhmischbruck unterstand den Paulsdorfern, den Herren von Tännesberg. Etzgersrieth gehörte ursprünglich zur Pfarrei Moosbach. Im Jahr 1300 aber war Etzgersrieth bereits eigene Pfarrei und wurde 1352 der Pfarrei Böhmischbruck einverleibt. Im 16. Jahrhundert verlief die Grenze zwischen den Pflegämtern Tännesberg und Treswitz mitten durch den Ort. Drei Anwesen gehörten zu Treswitz, 21 Anwesen zu Tännesberg. Die Obrigkeit, d.h. Hoch- und Niedergerichtsbarkeit über alle 24 Anwesen hatte aber das Amt Tännesberg. Pfalzgraf Friedrich III. führte 1559 in der Oberpfalz den Kalvinismus ein. In seiner Kirchenordnung vom Jahre 1563 befahl er die Vernichtung aller religiösen Darstellungen. Der abgeschlagene Balken am Steinkreuz an der Friedhofmauer Etzgersrieth erinnert noch heute daran. 1626 wurde die Oberpfalz wieder katholisch und kam zu Kurbayern. Im August 1836 brannte Etzgersrieth bis auf ein Anwesen ab. Auch die Kirche wurde ein Opfer der Flammen.
1912 genehmigte der Bischof von Regensburg die Errichtung einer Expositur in Etzgersrieth. Nach dem Tode des letzten Expositus Georg Bodner im Jahre 2005 wurde Etzgersrieth der Pfarrei Moosbach angegliedert. Etzgersrieth war Schulort von 1580 bis 1968. Die politische Gemeinde Etzgersrieth entstand im Jahre 1821 und wurde 1972 mit den Einöden Uchamühle, Tradlhof und Pfaffenrieth (eine Rodungssiedlung des Klosters Prüfening im Jahre 1138) in den Markt Moosbach eingegliedert.

       
    Teil I Teil II Teil III