Rückersrieth und sein Eisberg
Rückersrieth gehörte im 13. Jht. zum Amt Murach. Später war es im Besitz der Propstei Böhmischbruck, der Herren von Waldau und des Amtes Treswitz.
Die Geschichte von Rückersrieth ist eng mit dem Eisberg, mit 771 m die höchste Erhebung der Marktgemeinde Moosbach, verbunden. Der Berg hat viele Namen, wie "Am Eisberg (wegen der Kälte), Am Eisenberg, Ameisen-berg und ganz früher Romersberg oder Radmannsberg". Im 14. Jht. wurde hier Eisenerz abgebaut und auf Ochsenkarren zur Eisengewinnung in die nahe gelegenen Eisenhämmer gebracht. Unterhalb des Eisberges befindet sich die "Kohlstatt". Hier wurde vor allem im Mittelalter in Kohlen-meilern die Holzkohle für die Verhüttung des Eisens hergestellt.
Zur Zeit des "kalten Krieges" zwischen Ost und West errichtete der Tieffliegermelde-dienst im Auftrag der NATO eine Einsatzstellung mit den erforderlichen Radargeräten auf dem Eisberg. Sie war rund um die Uhr mit mindestens fünf Soldaten besetzt. Die Veränderung der Sicherheitslage nach Auflösung des Warschauer Paktes machte die Radarstation überflüssig. Im Jahre 1991 verließ der letzte Soldat den Eisberg. 1996 erwarb der Markt Moosbach das 11,343 Hektar große Areal. Im selben Jahr wurde ein Teil des Geländes an den Deutschen Wetterdienst zur Einrichtung einer Wetterradaranlage verpachtet. Auf einem 21 m hohen Turm wird die Entwicklung und Verlagerung von Niederschlagsgebieten beobachtet und vermessen. Die Daten vom Eisberg werden mit den Radardaten der europäischen Nachbarstaaten zu einem internationalen, europäischen Radarbild zusammengesetzt. Das Wetterradar auf dem Eisberg stellt auch für den Hochwasser- und Lawinendienst sowie bei der Lokalisierung von Unwetterschwerpunkten ein unverzichtbares Instrument dar. Seit 2003 nutzen die CB-Funker und Kurzwellenhörer des "Eisberg DX Clubs" die idealen Voraussetzungen, die ihnen der Eisberg für die täglichen Funkrufe in die ganze Welt hinaus bietet. |